Mein Zwingergspändli Ronja musste noch kurz vor Weihnachten „unter’s Messer“. So nennen das die Zweibeiner, wenn man oder Hund sich operieren lassen muss. Ronja hatte schon öfters ein Geschwür in der rechten Achsel, und immer an derselben Stelle. Man hat es ihr schon 3x weggeschnitten. Da das letzte Ding über den Herbst hinweg bis zu 3 Pfoten-gross anwuchs, hat sich der Scheff entschieden, es nochmals wegschneiden zu lassen. Zum guten Glück! Ronja hat mir nämlich erzählt, dass es sie mit Springen und Rumtoben sehr gehindert hat. Schmerzen hatte sie keine, aber es war halt einfach unangenehm.
Naja, auf jeden Fall kam dann der grosse Tag. Eigentlich schon Mitte Dezember, aber sie mussten den Termin verschieben, da die Ärztin krank war. Also musste man eine Woche später mit ihr nach Nesslau zur Tierklink runter. Kaum war Ronja bei der Ärztin, hat diese angerufen und gesagt, dass sie sich nicht traue ein solches Geschwür zu entfernen. So wurde vereinbart, dass wir Ronja auf dem Weg zur Schwägalp – Wir hatten am selben Nachmittag einen Event dort. – wieder mitnehmen. Ronja hat sich sehr gefreut. So konnte sie nochmals eine Runde mit uns mitspringen.
Der Folgetermin war auf den nächsten Tag, Donnerstag, abgemacht und da der Scheff frei hatte, ist Martina mit Ronja zur Klinik gefahren. Am Donnerstag ist nämlich immer ein älterer und erfahrener Arzt im Dienst der Ronja bereits kennt. Am Nachmittag konnte Martina mein Zwingergspändli wieder abholen. Sie hat uns erzählt, dass Ronja richtig „betrunken“ an ihr vorbeigerast ist und gar nicht gemerkt hat, dass jemand auf sie am Eingang wartet. Sie war wohl noch ein wenig beduselt von der Narkose. Da zu dieser Zeit der Läufigen- oder auch Krankenzwinger besetzt war, konnten die Menschen Ronja nicht dort reinstecken. Also musste Ronja in der Hundeküche hausen. Normalerweise darf da kein Hund einfach so rein – ist ja voll mit Futter und so – , aber bei Platzmangel kann man ja ein Auge zudrücken. So konnten wir Ronja nach der OP jeweils durch die Tür hindurch sehen. Und siehe da, auch sie hatte so ein Ding an, wie Aramis einige Wochen zuvor. Lampenschirm oder Halskrause wird es genannt. Sah sehr lustig aus! So eine kleine Hündin, mit so etwas Grossem am Kopf.
Auch mit Ronja mussten die Zweibeiner regelmässig raus, damit sie ihr Geschäft machen konnte. Natürlich wollte sie unbedingt zu uns anderen und sass jeweils abwartend vor der Türe. Mit so Hunde-Patienten gibt es anscheinend sehr viel Arbeit und man muss sehr konzentriert sein, damit man die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit gibt. Daher gehen Fotos vom Geschehen jeweils schnell vergessen. Dies sage ich euch als Entschuldigung, da mir die Menschen keine brauchbaren Fotos liefern konnten. Wir haben nur ein neueres Foto von Ronja, wo die Wunde bereits ein wenig verheilt ist und die Fäden schon draussen sind. Hat der Scheff selbst gezogen! Macht er immer so. Hat bereits viel Erfahrung.
SO! Nun habe ich euch, glaube ich, alles erzählt.
Grüsse Rudi
… übrigens: Ich habe diese Geschichte schon vor einiger Zeit geschrieben. Die Menschen hatten leider keine Zeit sie zu veröffentlichen.